FRENDE

Die Muralt - Zum Selbstverständnis einer Familie

Bei Hans Schulthess, können wir nachlesen, daß für die im Tessin Zurückgeblieben die Er-werbs- und Bildungsmöglichkeiten - insbesondere im Zuge der schwindenden Einkünfte aus Regalien - nach wie vor beschränkt waren und aufstrebenden Elementen ein allzu eng begrenztes Betätigungsfeld boten.- Der gesellschaftliche Rückhalt der Capitanei an ihrer Geschlechterstube, der "Corporazione dei Nobili de Locarno", war inzwischen - all ihrer wirtschaftlichen und politischen Privilegien verlustig - zur historischen Reminiszenz verkümmert. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde die Korporation aufgelöst und der Vermögensertrag unter die Anteilhaber verteilt.

Hier sei erwähnt, was Sie bereits gemerkt und verstanden haben, daß die Geschlechter Muralt und Orelli sich seit ihrer Entstehungsgeschichte als historisch gewachsene Schick-salsgemeinschaft verstehen, die sich über längere gemeinsam beschrittene Wegstrecken bis in die Neuzeit erhalten hat. Wenngleich das Familienschicksal beider Geschlechter sich unterschiedlich entwickelt hat, ist doch ein gewisser 'esprit de famille' bis heute geblieben.

Weder die Muralt in Zürich und Bern, noch die Orelli erhoben anläßlich der Auflösung der Korporation irgendwelche finanziellen Ansprüche. Weit mehr galt ihr Interesse der Erhaltung des Familienarchivs mit seinen wichtigen Urkunden und Dokumenten aus der Frühzeit der Capitanei.

Bernard von Muralt

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